11.10.2023

SVS bildet Gewinnrücklage aus dem Jahr 2022 für Gaskunden

Die Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH erzielt einen außerordentlichen Handelsgewinn durch nicht benötigte Energie-kontingente. Dies ermöglicht die Bildung einer Gewinnrücklage, um den SVS-Kunden Preisstabilität über die Heizperiode hinweg zu garantieren.

SVS-Geschäftsführer Gregor Gülpen. Fotograf: Jens Hagen

Die Kunden der SVS haben im Jahr 2022 rund 15,5% der Gasmengen eingespart. Daraus ergaben sich drei Vorteile: Die befürchtete Gasmangellage trat nicht ein, der Kunde sparte Geld durch Nichtverbrauch, den die SVS als Handelsgewinn mit 5 Millionen EUR am nationalen Markt verkaufen konnte.

Die SVS erzielte vor der Coronazeit durchschnittlich rund 9 Millionen EUR Jahresgewinn. Dies konnte im Jahr 2022 gehalten werden. Zusammen mit dem rund 5 Millionen EUR außerordentlichen Handelsgewinn ergibt sich das testierte Jahresergebnis 2022 von 14,1 Millionen EUR.

Im Bereich Gas wurde ein deutlicher Absatzrückgang von 15,5 Prozent konstatiert. „Dieser Rückgang im Bereich Erdgas ist vor allem auf die Energieeinsparungen der Privat- und Geschäftskunden zurückzuführen. In der vergangenen Heizperiode war Energiesparen das bestimmende Thema und die Kunden haben deutlich weniger Energie verbraucht als die Jahre zuvor. Dazu hatten wir einen sehr milden Winter, was ebenfalls dazu geführt hat, dass die Menschen deutlich weniger Energie zum Heizen verbraucht haben“, so Gregor Gülpen. „Durch diesen Nichtverbrauch haben unsere Kunden selber gespart und wir konnten diese Mengen an andere Energieversorger in Deutschland weiterverkaufen.“

 

Die Bäder Villingen-Schwenningen GmbH schließt das Jahr mit einem Minus von 2,7 Millionen EUR ab. Für die BVS war es ein Jahr voller Herausforderungen durch eine immer wieder im Raum stehende Gasmangellage. Um Energie einzusparen, wurde die Wasser- und Raumtemperatur abgesenkt. Das Kneippbad musste bereits am 7. Juni für den Publikumsverkehr geschlossen werden, die Hallenbäder in Villingen und Schwenningen wurden im Wechselbetrieb geöffnet. Trotz dieser Rahmenbedingungen strömten 215.000 Badegäste in die Schwimmeinrichtungen.

 

Unterm Strich kann Geschäftsführer Gregor Gülpen ein sehr erfreuliches Geschäftsjahr für den SVS-Konzern feststellen, zeitgleich ist der Blick bereits auf das aktuelle Geschäftsjahr 2023 gerichtet. „Hier ist zu sagen, dass wir deutlich gestiegene Beschaffungskosten zu verzeichnen haben. Derzeit gehen wir davon aus, dass wir mit Mehrkosten in Höhe von rund 8,5 Millionen EUR rechnen müssen. Wir danken dem Gemeinderat, dass er den Weg für eine Gewinnrücklage in Höhe von 8 Millionen EUR grundsätzlich mitgeht und vermutlich in der Oktober-Gemeinderatssitzung beschließt.“

Diese Rücklage soll die Mehrkosten in der Beschaffung auffangen. Davon profitieren die Kunden der SVS. Preiserhöhungen, die durch die gestiegenen Beschaffungskosten unumgänglich gewesen wären, sind damit für das Jahr 2023 nicht geplant.

 

An die beiden Gesellschafter werden rund 6 Millionen EUR ausgeschüttet, davon an die Große Kreisstadt Villingen-Schwenningen 3,6 Millionen EUR und 2,4 Millionen Euro an die THÜGA Aktiengesellschaft.

 

„Grundsätzlich erwirtschaftet die SVS in einem krisenfreien Jahr rund 9 Millionen EUR Jahresüberschuss, dazu addieren wir den diesjährigen Handelsgewinn von 5 Millionen EUR, welche ohne Auswirkung auf unsere Kunden entstand, ergibt sich der diesjährige Jahresüberschuss von 14,1 Millionen EUR. Wir danken den Gesellschaftern, dass wir die 5 Millionen EUR Handelsgewinn plus weitere 3 Millionen EUR aus dem Kerngeschäft für die Vermeidung von Gastariferhöhungen verwenden dürfen. Die kommunale Daseinsvorsorge bewährt sich erneut.“